Deontologische Ethik

Deontologische Ethik oder Deontologie (von griechisch δέον, déon, „das Erforderliche, das Gesollte, die Pflicht“, daher auch Pflichtethik) bezeichnet eine Klasse von ethischen Theorien, die den moralischen Status einer Handlung nicht anhand ihrer Konsequenzen bestimmen.[1][2] Bestimmte Handlungen können daher als intrinsisch gut oder schlecht bezeichnet werden (siehe moralischer Absolutismus weiter unten). Entscheidend ist dabei, ob die Handlung einer verpflichtenden Regel gemäß ist und ob sie aufgrund dieser Verpflichtung begangen wird.

Deontologische Theorien unterscheidet man innerhalb der Ethik gewöhnlich von konsequentialistischen Theorien, die nicht den intrinsischen Charakter einer Handlung selbst, sondern ausschließlich ihre Konsequenzen für moralisch relevant ansehen. Innerhalb der Deontologie gibt es verschiedene Ausprägungen: Während moderate Deontologen Konsequenzen auch eine moralische Relevanz zugestehen, sind im moralischen Absolutismus bestimmte Handlungen unter allen Umständen und ungeachtet ihrer Konsequenzen verboten.

Der einflussreichste Vertreter der Deontologie war Immanuel Kant. Beispiele für Deontologen des 20./21. Jahrhunderts sind Józef Maria Bocheński, Thomas Nagel, Tim Scanlon und Roger Scruton.

  1. Thomas Schmidt: Deontologische Ethik. In: Ralf Stoecker/Christian Neuhäuser/Marie-Luise Raters (Hrsg.): Handbuch Angewandte Ethik. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart, ISBN 978-3-476-02303-2, S. 43–49.
  2. Werner, Micha H.: Deontologische Ansätze. In: Marcus Düwell/Christoph Hübenthal/Micha H. Werner (Hrsg.): Handbuch Ethik. J.B. Metzler, Stuttgart, ISBN 978-3-476-02388-9, S. 122 – 127.

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